Heute bin ich etwas im Stress. Volles Programm. Frühstück. Buschwalk. Mittagessen. Mittagsschlaf. Höhlenbesichtigung. Sundowner am Strand mit Sekt. Und nun hektisches Vorbereiten und „Anschaulich“ machen für das Abendessen. Zwischendurch noch Fotos vom einmal mehr traumhaften Sonnenuntergang schiessen. Doch alles der Reihe nach. Wir reissen uns langsam zusammen und halten uns zurück bei den Mahlzeiten. Auch beim Frühstück. Nur gerade Früchte, Joghurt, etwas Lachs, Käse, abgerundet mit einer kleinen Priese Trockenfleisch. Im Normalfall wäre da noch mindestens ein Omelett oder / und ein Rührei dabei, einige Kuchenstückchen etc. Ebenso reduzierten wir das Mittagessen von drei auf zwei Gänge. Wir waren tapfer und hielten durch. Um etwas das Kaloriengleichgewicht wieder herzustellen, gingen wir gleich nach dem Frühstück mit Aneke auf einen Buschwalk. Eine zweistündige Wanderung durch die Landschaft mit viel Lehrreichem zu Pflanzen- und Tierwelt. Was die Buschmänner essen oder eben nicht, insbesondere die Regeln, was gegessen werden darf und was nicht, worauf sie schlafen, damit keine Schlangen und Mücken und all das Zeugs vorbeikommt. Es war toll. Ein Miniaturwaldsteppenwüstenbuschtripp in nur gerade zwei Stunden inkl. Riesentausendfüssler. Den Nachmittag verbrachten wir in irgendwelchen Höhlen, in denen mal Steinzeitmenschen wohnten, die sich von Fisch ernährten, da das Wohnzimmer direkte Meersicht hatten. Höhepunkt waren aber die springenden Wale! Das zu beschreiben ist schwer. Das muss man selbst sehen und erleben. Schliesslich gab’s noch ein oder mehrere Cüpli auf einer Terrasse direkt am Meer um den Abend einzuläuten. Meine bessere Hälfte erklärte sich bereit, mich auch sicher nach Hause und zum Abendessen zu bringen, so dass ich zu den Mehrcüplikonsumenten gehörte. Interessante Bekannschaften gibt es auf einer solchen Reise. Ein Deutscher, der in Johannesburg bei Siemens zum Aufbau einer Abteilung für einige Jahre als Expat lebt, macht mit seiner Frau/Freundin jeden Monat einige Tage eine Reise, um Südafrika zu erleben,. Er erzählte uns einiges, mit was ein Europäer mit der afrikanischen Mentalität und Lockerheit im Berufsleben zu kämpfen hat. Weiter habe ich heute festgestellt, dass es mir enorm gut geht, da ich eine „License to speak“ besitze. Einige Herren in der Lodge haben das sicher nicht. Denn bei denen spricht nur die Frau oder Chefin oder Direktorin oder was das auch immer ist. Sicher nicht die bessere Hälfte! Aber vielleicht sind die ja auch froh, damit sie sich nicht schon wieder mit ihr unterhalten müssen. Die Damen können nämlich sprechen, ohne Luft zu holen. Fast wie ein Wal, der diverse Minuten unter Wasser bleiben kann. Vielleicht sind diese Damen ja auch Artverwandt mit den beleibten Meerestieren. So, nun aber los, das Essen wartet, dann müssen wir packen und los geht’s morgen zur nächsten Station unserer Reise nach Sanbona. Vielleicht geht es dann einen Moment, bis hier wieder was steht, da man ja nicht überall mit der grossen weiten Welt verbunden ist. Ach ja, Fotos folgen. Es war heute einfach zu viel „Stress“ um noch diese reinzupacken. Und an dieser Stelle sei noch der absolute gefühlsmässige Höhepunkt vom heutigen Tag erwähnt: Fortunate, die uns fast immer das Essen servierte, verabschiedete sich von uns mit Tränen in den Augen. Einfach so, nur aus Herzlichkeit.
Mittwoch 04.11.2015 Südafrika
- Beitrags-Autor:Hansjörg
- Beitrag veröffentlicht:November 4, 2015
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