Gespannt war ich auf den Ngorongoro-Krater. Der Blick von oben war schon imposant.
Über eine ziemlich steile Strasse ging es hinunter auf den etwa 400 bis 600 m tiefer liegenden Kraterboden. Es war einerseits eindrücklich, andererseits etwas enttäuschend. Die Zeit fehlte um den ganzen Krater zu geniessen, andererseits kam man als Normalotouri nicht wirklich in alle Regionen, die die tollen Bilder für die Fernsehdokus liefern. Aufgrund der vielen Touristen waren auch entsprechend viele Autos unterwegs. Eindrücklich war die Tiervielfalt in dieser räumlich begrenzten Ebene, die ein fast ein in sich geschlossenes Ökosystem bildet. Die bis zu 600 m hohen Kraterränder verhindern den meisten Tieren eine Wanderung nach ausserhalb des Kraters. Und diejenigen, die es können, werden durch Massais davon abgehalten zum Schutz ihres Weidelandes. Also zusammengefasst: Wegen Wasser im Krater viel Gras, wegen Gras viel Vegetarier, wegen Vegetarier viel Fleischfresser und wegen Massais keine zu grosse Population von Fleischfressern aufgrund Verhinderung von Wanderung und damit Verhinderung von zu starker Fortpflanzung. An alle nicht Wanderer: Es ist wissenschaftlich nicht erwiesen, dass zu wenig wandern einen direkten Zusammenhang mit der Fortpflanzung hat! Tierisches: Ein Karakal! Noch seltener als sein verwandter Serval.
Riesige Büffelherden.
Grosse Zebraherden.
Speziell war unsere Fütterung an einem für Touris eingerichteten Sammelplatz. Dort hatte es Klo und eine gewisse Infrastruktur. Wir assen im Auto unser Lunchpaket. Grund: Der Milan.
Diese machten es sich zum Sport, den Touris ihr Futter zu stehlen. Einige Touris machten es sich zum Sport, ihr Futter dem Milan hinzuhalten, damit er es ihnen aus der Hand stibitzt zwecks Fotoselfie für Facebook oder so. Dem Milan ist es nicht verboten zu stibitzen, den Touris aber schon das Futter hinzuhalten. Einerseits zum Schutz der Tiere, die vertragen keine frittierten Süsskartoffeln (ist auch nicht so gut), andererseits zum Schutz der Touris. Der Milan ist nämlich gar nicht so zielgenau. Das Futter hätte er wohl erwischt, neben dem Futter seien aber regelmässig auch Fleischstücke von Touris bei der Beute dabei, zumindest erzählte uns dies unser Guide. Leider haben wir ein solches Schauspiel verpasst. Denn es gab immer wieder welche, die trotz eindringlicher Befehle der Guides, sich nicht an die Verbote halten. Aus dem Krater raus ging es wieder eindrücklich eine befestigte Strasse hinauf: